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Montag, 9. Mai 2011

Für die Medien ist das Erdbeben in Yushu kein Thema mehr


Sechs Monate nach dem verheerenden Erdbeben findet man in Yushu eine Stadt aus Zelten. Was früher in Häusern war, ist jetzt im Zelt: Wohnungen, Geschäfte, Restaurant.
Auch wenn eine kleine Normalität eingekehrt ist, das Leben weitergeht, wie man so sagt, sind die Menschen gezeichnet. Die einen haben Angehörige verloren, die anderen bleibende körperliche Schäden davongetragen. Viele sind noch immer in den Krankenhäusern von Xining in Behandlung. 

 Zeltstadt in Yushu

ROKPA konnte am 2. Juni 2010 die ersten für Yushu gesammelten Spenden nach Tibet leiten. Ein Zelthersteller in Chengdu erhielt eine Anzahlung, damit er mit der Herstellung der Zelte beginnen konnte. Der Auftrag bestand aus 107 Zelten, davon 100 Familienzelte für 12-16 Personen mit je 22 m², zwei Gruppenzelte mit je 12 m², drei Mehrzweckzelte mit je 96 m², zwei Mehrzweckzelte mit je 45 m². Alle Zelte sind winterfest mit festem, isoliertem Boden, elektrischem Strom, einem Herd und einer Heizung ausgestattet. Im August konnte Dro Ni, eine junge Ärztin der tibetischen Heilkunde, von ROKPA ausgebildet, die Zelte an bedürftige Familien ausgeben.

„Die Hilfe von ROKPA ist sehr wichtig! ROKPA schaut immer genau hin und hilft dort, wo Hilfe wirklich gebraucht wird“ sagte uns Khenpo Damchö Dawa, der Leiter des ROKPA-Projektes Yushu-Tulku-College anlässlich seines Lehrbesuches in Europa. Auch das College wurde vom Erbeben betroffen. Die meisten Schüler leben nun in Zelten!

 Kochen im Zelt
Wichtig für die Menschen sind auch geeignete Kochmöglichkeiten. Wenn man nur im Freien kochen kann, ist es völlig vom Wetter abhängig. „Bei Regen, Schnee und starkem Wind, also normalem Winterwetter, können die Leute nur Tsampa essen. Das wird auf Dauer sehr hart.
Aber am Wichtigsten ist es, dass ROKPA die Arbeit fortsetzt, die bisher geleistet wurde: tibetischen Kindern eine Ausbildung in ihrer eigenen Sprache zu ermöglichen“ findet Khenpo Damchö Dawa.

Herzlichen Dank an alle, die spontan und großzügig diese Aktion und weitere mit Ihren Spenden unterstützt haben.
350 Euro ermöglichen einer obdachlosen Familie in Yushu einigermaßen über den Winter zu kommen.